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Günter E. Völker

26419 Sillenstede, 26.05.2003
Osterpiep 4

An

Herrn Präses der EKD
Manfred K o c k

Herrenhäuser Str. 12
30419 Hannover
Herrn Ratsvorsitzenden
Ev.-Kirche Deutschld.

Frau Präsis d. Synode
der EKD Barbara Rinke
z. Ktn.

Betr.: Reform der Sozialsysteme
hier: Lohnnebenkosten / Arbeitsplätze


Sehr geehrter Herr Präses Kock,

die sogenannten "Sozialreformen"sind nach allen zur Verfügung stehenden Informationen ein auf Zerstörung unserer sozialen Gemeinschaft zielendes, offenbar syndikatartig generalstabsmäßig geplant und durchgeführtes Schwindelunternehmen. Entreicherung, Verarmung, Verelendung und letztlich "Versklavung" sowie Herunterwirtschaftung der Kommunen und des Mittelstandes ist vorgesehen. Sämtliche Parameter hierzu legen diesen Schluss zwingend nahe, und die Verlogenheit der für die Verarmung der arbeitenden Bevölkerung gedachten Reformen liegt bei seriöser Betrachtung derselben unverkennbar auf der Hand.

Die Bevölkerung wird langsam in einigen Teilen schlicht zum Arbeitsvieh entwürdigt, welches dann artgerecht bis zum Grab zu arbeiten hat. Der Mensch verkommt zum Bilanzposten, und während dem einen Teil der Bevölkerung die soziale Basis - und damit auch die Menschenwürde - nach und nach entzogen wird, werden in die andere Richtung skrupellos Milliarden verschoben.

Ich gebe Ihnen hierzu eine grundsätzliche Abhandlung zu dieser Entwicklung in Form meiner Eingabe vom 1.4.2003 an alle Abgeordneten des Deutschen Bundestages zur Kenntnis und frage Sie: "Wo bleibt wieder einmal die Kirche?" "Mut zu Reformen", hätten Sie, Herr Kock, gefordert, verkündet Ihre Frau Pastorin Doris Semmler in ihrem "Wort zum Sonntag" hier im Jeverschen Wochenblatt vom 26.04.2003. Gut gemeint dürfte dies sicherlich gewesen sein. Nur, konkret, zu welchen Reformen? Und, wenn Sie o.a. Eingabe ernsthaft durchgesehen haben sollten: warum? Wohl gemerkt, nichts gegen Tarifänderungen und Modifizierungen von Regeln und Systemen, um ggf. natürliche Veränderungen um uns herum abzufangen. Warum aber ein völlig intaktes Rentensystem umreißen, nur um zu verschleiern, dass man dieses in geradezu kriminell anmutender Weise durch offenbar skrupellose Politkreise erst aus- und nun letztlich ganz leergeplündert hat? Reformen? Welche? Aus welchem Grund? Welchen Inhaltes? Haben Sie jemals irgendwo irgendein bündiges und in sich geschlossenes Konzept gesehen oder überhaupt eine nachprüfbar plausible Begründung dazu? Sie werden es vermutlich nicht finden, so einfach ist das, denn das gesamte Reformgebaren stellt, und ich wiederhole dies hier noch einmal ausdrücklich, offenbar ein schlicht kriminelles, da auf Täuschung, Betrug und Raubgier von dahinterstehenden skrupellosen Polit- und Wirtschaftskreisen beruhendes Schwindelunternehmen dar, welches durch entsprechende "Wissenschaftler" pseudowissenschaftlich "begründet" wird. Und dort haben wir das Dreieck der zusammenwirkenden Kreise: Die Hochfinanz will ausplündern, sogenannte "Wissenschaftler" (vorzugsweise Ökonomen und Soziologen mit Professoren-Attribut) liefern die scheinwissenschaftliche "Leere", und skrupellose Polit-Macher und Mitmacher schaffen dann die rechtlichen Rahmen zur zwangsweisen Ausplünderung der Menschen.

Damit nicht der Eindruck entsteht, hier würden "weiße Mäuse" gesehen, ein ausnahmsweise einmal für jedermann nachvollziehbares Beispiel: Ein Professor Peffekoven verkündet allen Ernstes, dass die Fahrt zur Arbeit "Privatsache" sei, und daher die KM-Pauschale, also die Kosten für die Fahrten zur Arbeitsstelle, nicht steuerlich zu berücksichtigen seien. Damit plünderte man dann den Arbeitnehmer um Milliarden aus. Tatsache ist aber, dass die Fahrt zur Arbeit unter arbeitsrechtlich / gesetzlichem Unfallschutz steht, womit belegt wäre, dass da ganz absichtlich "scheinwissenschaftliche" Thesen in die Welt gesetzt werden. Und so stehen nach gleichem Vorgehensmuster noch einige solcher Ausplünderungsmaßnahmen auf der Agenda, menschenverachtend, sehr verehrter Herr Präses: Wegplünderung der Sonntags- u. Nachtzuschläge ( z.B. ein Pof. Kirchhof: Steuerfreiheit der Zuschläge angeblich "Subvention", die abzuschaffen sei), Einführung der Straßenmaut, und in staatsverbrecherischer Weise die Arbeitnehmer mit Staatsgewalt zu zwingen oder zu erpressen, ihr Einkommen als "Riesterrentenbeitrag" an die Privat-Konzerne abzuliefern; und hier müsste eigentlich der Liebe Gott langsam gehörig dazwischenfahren! Und deshalb: Es gehört kein Mut dazu, das mitzuschreien, was jeweils gerade aktuell Mode ist; und z.Zt. schreit man eben: " Reform, Reform", obwohl schon seit 30 Jahren bald jeden Tag wirr hin und her "reformiert" wird.

Und deshalb möchte ich Ihnen an dieser Stelle zurufen: "Haben Sie den Mut, gegen diese "Reform" zu sein, eine Reform nämlich, die keine ist, sondern, so wie es bei verständiger Würdigung der hierfür maßgeblichen und objektiv nachvollziehbaren Fakten aussieht, eher das größte flächendeckende organisierte kriminelle Schwindelunternehmen der Nachkriegsgeschichte der Bundesrepublik, und ich erinnere an die Worte von Bert Brecht: "Unsichtbar macht sich das Verbrechen, indem es große Ausmaße annimmt". Dort dürften wir heute wohl stehen, und wo steht die Kirche diesmal? angesichts der Tatsache, dass da wieder jemand mit ein paar "Kumpel" gemeinsam die gesamte redlich arbeitende Gemeinschaft droht, offensichtlich skrupellos und selbstherrlich erscheinend ("Das machen wir so, basta!"), in den Staatsruin und sozialen Abgrund zu peitschen?

Hier beigefügt ist die Dokumentation darüber, dass ein Betriebsrat einer Sicherheitsfirma in unserem Lande den dortigen Mitarbeitern erklärt, dass diese aus gesetzlichen Gründen nicht weiterhin 250 Stunden im Monat arbeiten dürften, obwohl sie, wegen der niedrigen Sundenlöhne, unter dieser Arbeitszeit nicht mehr richtig leben können (Versklavung), während sich entsprechend weiterer hier beigefügter Info notleidende Konzernvorstände ihre Hungerlöhne wegen "zu hoher Steuerlast" lediglich von 1 Million auf über 2 Millionen erhöhen, den Rentnern "Nullrunden" in Aussicht gestellt werden und beabsichtigt ist, Menschen, die möglicherweise viel und lange gearbeitet haben, bei Verlust des Arbeitsplatzes möglichst nach 12 Monaten in die soziale Gosse zu prügeln.

Wie ethisch / moralisch verlottert muss man eigentlich sein, skrupellos unter verlogenen Vorwänden die Menschen derart in die Verelendung zu treiben, während man die Millionenabgreifer durch weitere Steuersenkungen vor dem Weg zum Sozialamt und der Verarmung zu bewahren versucht.

Wo steht die Kirche?


Mit freundlichem Gruß

Günter E.Völker

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